Warum bekommt man eine laufende Nase, wenn es kalt ist?

Im Winter haben unsere Nasen die lästige Angewohnheit selbst dann zu laufen, wenn wir nicht erkältet sind. Was ist die Ursache für diese Unannehmlichkeiten?

Wenn die Temperatur sinkt, beginnt bei den meisten Menschen die Nase zu laufen, manchmal sogar stark. Ärzte nennen dieses Phänomen Rhinorrhoe. Es lässt sich durch eine rein physiologische Reaktion erklären: Normalerweise produziert die Nase ständig eine dicke, klebrige Flüssigkeit, den sogenannten Schleim. Dieser hat die wichtige Aufgabe, die Außenluft beim Einatmen zu filtern und zu befeuchten. Im Winter ist die Luft trocken und kalt. Bestimmte Zellen des Immunsystems, die sogenannten Mastzellen, senden daraufhin eine nachricht an das Gehirn, mehr Schleim zu produzieren. So soll die empfindliche Nasenschleimhaut vor dem Austrocknen geschützt und verhindert werden, dass zu trockene Luft die Lunge reizt.

Menschen mit einer Veranlagung zu Rhinitis, also Asthma oder einer Allergie, neigen dazu, mehr Rhinorrhoe zu haben.

Wasserdampf + überschüssiger Schleim = laufende Nase

Es gibt einen weiteren Grund für die laufende Nase: Das Gehirn löst eine Erwärmung der Nase aus, indem es den Blutfluss erhöht. Beim Ausatmen kondensiert die Feuchtigkeit der Atemluft und führt so zu einer “Tropfnase”. So wird ein kleiner Teufelskreis in Gang gesetzt: Je mehr Wasser verdunstet, desto mehr Wärme entzieht es der Nase. Diese kühlt sich ab und produziert noch mehr Flüssigkeit. David King, Arzt an der University of Queensland in Australien, warnt: „Sie können 300 bis 400 ml Wasser pro Tag verlieren.“ Deshalb ist es wichtig, im Winter genug zu trinken. Auch eine ausreichende Menge Taschentücher sollte man einstecken, wenn man das Haus verlässt.

Urhebender Autor: Céline Deluzarche