Unglaublich: Mit diesem System kann man anzeigen und ausspionieren, was auf dem Bildschirm eines Computers zu sehen ist, der offline ist.
Forscher aus Uruguay haben eine Spionagetechnik verbessert, die auf elektromagnetischen Wellen basiert, die von den Kabeln der Computerbildschirme ausgehen. Mithilfe eines neuronalen Netzes sind sie in der Lage, das auf dem Bildschirm angezeigte Bild mit einer Genauigkeit zu entschlüsseln, die alle bisherigen Angriffe dieser Art bei weitem übertrifft.
Forscher der Universität der Republik in Uruguay haben eine neue Technik entdeckt, um Computer auszuspionieren, selbst wenn diese nicht an ein Netzwerk angeschlossen sind. Die Deep-Tempest-Methode analysiert die elektromagnetischen Wellen, die über das HDMI-Kabel des Bildschirms ausgestrahlt werden, und erfordert keinen physischen Kontakt.
Im Gegensatz zu einigen bereits bekannten Air-Gap-Techniken, die z. B. den Lüfter, den Arbeitsspeicher, Ultraschall oder Dioden verwenden und trotzdem die Installation von Malware erfordern, ist für Deep-Tempest kein vorheriger Zugang erforderlich. Die einzige Ausrüstung, die benötigt wird, ist ein Computer und ein Software-Radio.
Video: © Federico Larroca – Eine erste Demonstration von Deep-Tempest, dessen Funktionsweise seitdem verbessert wurde.
Eine weitaus effizientere Technik dank KI
Ein Bild von einem Bildschirm zu erhalten, indem man die elektromagnetischen Emissionen des Kabels einfängt, ist keine neue Technik und funktioniert sogar bei analogen Verbindungen wie VGA. Die Bildqualität ist jedoch schlecht, und mit dem Übergang zur Digitaltechnik kommt eine neue Ebene der Komplexität hinzu. Die Forscher wandten sich daher an künstliche Intelligenz. Sie trainierten ein neuronales Netz mit einer großen Menge an echten und simulierten Daten, um der KI beizubringen, wie sie die erfassten Signale in klare Bilder umsetzen kann.
Auf einem Textbildschirm waren nur 30 % der Zeichen fehlerhaft, was eine Verbesserung um 60 % im Vergleich zu früheren Versionen darstellt. Das Ergebnis ist ein Text, der für einen Menschen verständlich ist. Es würde genügen, ein kleines Gerät in der Nähe des Computers zu verstecken oder sogar eine Antenne zu verwenden, wenn man sich außerhalb des Raumes befindet, um sensible Daten wie verschlüsselte Nachrichten auszuspionieren. Man kann sich schützen, indem man dem Bild Rauschen oder einen Farbverlauf hinzufügt. Die Forscher haben den Quellcode des Projekts auf GitHub zur Verfügung gestellt.
Redaktion: Futura, verfasst von Edward Back.
Titelbild: © Bild generiert von KI Copilot – Eine neue Technik nutzt künstliche Intelligenz, um die von HDMI-Kabeln ausgestrahlten Wellen zu entschlüsseln.
Video: © Federico Larroca – Eine erste Demonstration von Deep-Tempest, dessen Funktionsweise seitdem verbessert wurde.
Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.