Tom Cruise hat eigenes Filmstudio im Weltraum

Tom Cruise, der an Bord der Internationalen Raumstation ISS Szenen für einen Film unter der Regie von Doug Liman drehen soll, wird sein eigenes Filmstudio im Orbit haben. Das Modul mit dem Namen SEE_1 wird an das Axiom-Segment der Raumstation angedockt. Der Start ist für September 2024 geplant.

Die Produzenten des Films, den der amerikanische Schauspieler Tom Cruise im Weltraum an Bord der Internationalen Raumstation ISS drehen soll, haben angekündigt, dass sie ein Studio am Axiom-Segment des Orbitalkomplexes befestigen wollen. Sie schlossen einen Vertrag mit Axiom Space über die Realisierung dieses Moduls. Die finanziellen Details des Vertrags des Studios mit Axiom wurden nicht bekannt gegeben. Es ist nicht viel über das Filmprojekt und die Art der Szenen bekannt, die gedreht werden sollen und zu denen sich Tom Cruise nicht öffentlich geäußert hat. Space Entertainment Enterprise, das den Film produzieren wird, befindet sich derzeit in Gesprächen mit potenziellen Investoren und Partnern und plant eine weitere Kapitalbeschaffung.

Der Start des Moduls, das für Space Entertainment Enterprise den Namen SEE-1 trägt, ist für Dezember 2024 geplant. Es wird das Axiom-Segment erweitern, das das Unternehmen im September 2024 mit der Raumstation verbinden will. Die ersten beiden Elemente von Axiom werden von Thales Alenia Space gebaut, sie werden der Knotenpunkt Node 1 (AxN1) und das Wohnmodul (AxH) sein. Das Ziel von Axiom Space ist es, die Station autonom zu machen und sie in etwa zehn Jahren von der ISS zu trennen.

Das Modul hat einen Durchmesser von 6 Metern und wird laut der Pressemitteilung des Studios Space Entertainment Enterprise das „weltweit erste Inhalts- und Unterhaltungsstudio und eine vielseitige Arena im Weltraum“ sein. Das Modul wird nicht aus Stahl gebaut sein. Es wird aufblasbar sein und soll sich an der Technologie des mittlerweile geschlossenen Unternehmens Bigelow Aerospace orientieren, das im September 2016 das aufblasbare Modul Beam mit der Internationalen Raumstation verbunden hat. Dieses Modul hat sich seitdem als stabil und ergonomisch erwiesen. Die Nasa nutzt es weiterhin und lagert darin vor allem wissenschaftliche Ausrüstung.

Das Axiom-Segment wird von den Crew Dragons von SpaceX bedient

Die Hinzufügung eines Moduls, das als „Unterhaltungsort“ an das Axiom-Segment der Raumstation angepasst werden kann, dürfte die kommerzielle Attraktivität von Axiom Space erhöhen, die ihr Segment für zahlreiche Aktivitäten vermarktet. Mit den Startverträgen, die Axiom Space mit SpaceX unterzeichnet hat, erhöht sich die Zahl der bemannten Missionen, die bis 2023 zur Internationalen Raumstation ISS starten sollen, auf vier. Diese Missionen werden mit der Falcon 9 und dem Crew Dragon von SpaceX durchgeführt.

Die erste Mission von Axiom, AX-1, die im März 2020 angekündigt wurde, ist bereits von der Nasa genehmigt worden und soll im September 2024 zur ISS starten. Langfristig möchte Axiom bis zu zwei private Flüge zur ISS pro Jahr anbieten.

Urhebender Autor: Rémy Decourt