Fauna

Stammt der Mensch wirklich vom Affen ab?

Wenn der Mensch eine Weiterentwicklung des Affen ist, warum gibt es dann immer noch Schimpansen? Das ist eine heikle Frage, bei der sich viele Menschen irren. Warum hört man dann immer wieder, dass der Mensch vom Affen abstammt?

Die Evolutionstheorie ist die wissenschaftliche Methode, die, wie der Name nicht vermuten lässt, ein wissenschaftlich anerkanntes Konzept liefert. Nach ihr sind wir Menschen Verwandte und nicht Nachkommen der heutigen Primaten. Wir haben mit ihnen einen gemeinsamen Vorfahren, der vor etwa 7 Millionen Jahren in Afrika gelebt hat.

Woher kommt diese falsche Theorie?

mensch affen 300x169 - Stammt der Mensch wirklich vom Affen ab? Diese Theorie stammt von den Kreationisten, also denjenigen, die an eine göttliche Schöpfung glauben. Sie glauben, dass der Mensch von Gott nach seinem Bild und seiner Ähnlichkeit geformt wurde. Sie verdrehen Charles Darwin und seine Evolutionstheorie, indem sie vorschlagen, dass sich der Homo sapiens aus den heutigen Affen entwickelt hat. Darwin hat dies jedoch nie geschrieben und behauptet stattdessen, dass Affen und Menschen einen gemeinsamen Vorfahren haben.

Neben all dem gibt es noch einen weiteren Grund, warum die Frage der Kreationisten konzeptionell falsch ist. Sie geht davon aus, dass jeder Affe „gerne“ den evolutionären Weg des Menschen gegangen wäre. Tatsache ist jedoch, dass jede Primatenlinie ihre eigene Evolutionsgeschichte hat. Archäologen und Anthropologen zufolge hat sich die vom Homo sapiens repräsentierte „Lösung“ erst in den letzten 10.000 Jahren, mit dem Aufkommen der Landwirtschaft und der Entstehung großer Zivilisationen, tatsächlich als effizienter als die anderen Arten erwiesen.

Mensch und Affe: Was haben sie gemeinsam?

Ein gemeinsamer Vorfahre

mensch und affe 300x162 - Stammt der Mensch wirklich vom Affen ab? Laut den neuesten Studien, die auf Fossilien und DNA-Analysen basieren, wurde Afrika vor etwa sieben Millionen Jahren von einer Art Primaten bewohnt, von dem heute sowohl der Mensch als auch Schimpansen und Bonobos abstammen.

Eine einfache Analogie, um diese Geschichte zu verstehen, besteht darin, die Arten als Mitglieder einer Familie zu betrachten. Da dieser Primat, unser gemeinsamer Vorfahre, der Großvater der Familie ist, sind die Schimpansen nicht unsere „Eltern“, sondern eher unsere „Cousins“.

Es ist nicht klar, ob dieser gemeinsame Vorfahre eher einem Affen oder einem Menschen ähnelte. Einigen zufolge soll dieser Primat einem Schimpansen ähneln. Er wäre mit Haaren bedeckt und hätte wahrscheinlich ein relativ kleines Gehirn. Andererseits legt die Untersuchung von vier Millionen Jahre alten Fossilien aus der menschlichen Linie, wie Ardipithecus ramidus, nahe, dass dieser Urvater nicht auf vier Beinen laufen konnte.

Es gibt Unterarten

Der gemeinsame Vorfahre hat im Laufe der Jahrhunderte Chromosomenmutationen durchgemacht, die ihn in mehrere Gruppen, die sogenannten Unterarten, unterteilt haben. Zu ihnen gehören die Vor-Gorillas, die Vor-Australopithecinen und die Vor-Schimpansen. Jede dieser Gruppen zog in eine andere Region Afrikas. Aber kann man dann feststellen, wer zuerst vom gemeinsamen Urvater abgewichen ist?

Um diese Frage zu beantworten, untersuchten Wissenschaftler die Chromosomen der einzelnen Unterarten und stellten zwei Theorien auf. Die erste besagt, dass sich die drei Gruppen zur gleichen Zeit, d. h. über mehrere Jahrhunderte, getrennt haben und neue Arten hervorgebracht haben. In der zweiten Theorie hätten sich zunächst nur die Prä-Australopithecinen und die Prä-Gorillas abgespalten und die Prä-Schimpansen wären aus den Beziehungen zwischen diesen beiden Unterarten entstanden. Der Schimpanse wäre dann aus der Verbindung von Vor-Gorillas und Vor-Menschen entstanden.

Eine Wissenschaft, die sich weiterentwickelt

Die Suche nach dem gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Affe ist noch immer nicht abgeschlossen. Paläontologen und Ethnologen auf der ganzen Welt setzen ihre Arbeit an der menschlichen Genealogie fort, um das Alter und die physische Erscheinung dieses Primaten zu bestimmen.

Urhebender Autor: Redaktion Futura

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Marlene

Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.

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