Astronomie

So ist das Klima auf der Venus

Ein Team von Wissenschaftlern der Universität Tokio hat bekannt gegeben, dass sie mit der japanischen Sonde Akatsuki eine schwierige Aufgabe bewältigt haben: die Erforschung des Nachtklimas der Venus. Die Forschung könnte den Wissenschaftlern helfen zu verstehen, wie das Wetter an der Oberfläche des Planeten funktioniert.

Obwohl die Venus der erdnächste Planet ist, birgt unser Nachbar noch einige Geheimnisse. In einer Studie hat ein japanisches Forscherteam unter der Leitung von Professor Takeshi Imamura von der Universität Tokio mehrere Fortschritte beim Verständnis des nächtlichen Klimas auf der Venusoberfläche erzielt. Die Astronomen erklärten, dass sie den japanischen Satelliten Akatsuki und seine Infrarotkameras benutzt haben, um die Bewegung der Wolken in seiner Atmosphäre zu beobachten und mehr über die meteorologische Dynamik auf der Planetenoberfläche zu erfahren.

Die geheimnisvollen Nächte auf der Venus

klima venus 300x169 - So ist das Klima auf der VenusDie Venus ist immer noch ein Rätsel, trotz der verschiedenen Erkundungen, die zwischen 1970 und 2006 von der sowjetischen Venera-Mission und den amerikanischen Missionen Venus Express und Pioneer Venus Orbiter durchgeführt wurden. Das Klima auf der Oberfläche des zweiten Planeten des Sonnensystems ist sehr unterschiedlich, je nachdem, ob es Tag oder Nacht ist. Obwohl sie Ähnlichkeiten mit der Erde aufweist, hat die Venus besondere Merkmale. Mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 6,52 km/h dauern die Tage auf der Venus 116 Tage und 18 Stunden, während die Nächte bis zu 58 Tage dauern können. Die Nachtseite erhält so wenig Licht von der Sonne, dass es äußerst schwierig ist, Klimaschwankungen zu erkennen.

Die Atmosphäre der Venus bewegt sich entlang des Äquators von Osten nach Westen und umrundet den Planeten in nur vier Tagen. Dieses Phänomen wird als „Super-Rotation“ bezeichnet. Parallel dazu wirken zwei weitere Strömungen auf dem Planeten: Winde, die tagsüber in Längsrichtung vom Äquator in Richtung der Pole fließen, und Winde, die nachts von den Polen in Richtung des Äquatorbandes wehen. Dieses letztere Ereignis haben die Teams von Professor Imamura mit der Akatsuki-Sonde beobachtet. Die Forscher hoffen, dass die Anhäufung von Daten und Informationen über die Funktionsweise der Venusatmosphäre die Entwicklung eines Modells zur Erklärung dieser paradoxen Zirkulationen ermöglichen wird. Um dieses Ergebnis zu erzielen, wurden mehrere Instrumente auf Akatsuki während Dutzender von Stunden zur Beobachtung des Planeten eingesetzt.

Bildgebung Akatsuki

Die Hauptaufgabe der Sonde, die seit 2015 die Venus umkreist, ist die Untersuchung ihrer atmosphärischen Schichten. Akatsuki hat drei Infrarotinstrumente an Bord: die LIR (Long Infrared Camera), die IR1 (Infrared 1 µm Camera) und die IR2 (Infrared 2 µm Camera). Die beiden letztgenannten Kameras liefern relativ genaue Bilder der Venusnächte, indem sie die thermischen Emissionen der Planetenatmosphäre erfassen. Diese Bilder können jedoch nicht frontal analysiert werden, da sie durch digitales Rauschen so stark beeinträchtigt sind, dass ihre Qualität darunter leidet.

Die Forscher müssen daher Bilder stapeln, um dieses Hindernis zu beseitigen oder abzuschwächen. Darüber hinaus wurde ein System zur Kompensation der hohen Geschwindigkeit der Atmosphäre aufgrund der „Superrotation“ eingerichtet, um die Ergebnisse lesbar zu machen. uch wenn die Akatsuki-Beobachtungen keine endgültige Antwort auf Fragen zum Klima der Venus liefern, sind weitere Studien zu erwarten, da die internationale Gemeinschaft ihre Aufmerksamkeit wieder auf den zweiten Planeten des Sonnensystems richtet. In den nächsten Jahren werden mehrere Missionen gestartet, und neue Sonden mit den Namen DaVinci+, EnVision und Veritas werden Akatsuki in den Jahren 2028-2030 begleiten.

Urhebender Autor: Dorian De Schaepmeester

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