„Seltenheit und Unverwechselbarkeit machen Osmium attraktiv“
Die Edelmetallmärkte blühen – doch leider auch der betrügerische und illegale Handel mit den wertvollen Metallen. Anders als etwa bei Gold oder Silber machen Kriminelle oder Geldwäscher um Osmium aber einen Bogen. Der Grund dafür liegt in der Unfälschbarkeit und den überragenden Produkteigenschaften des aufstrebenden Edelmetalls. Eine aktuelle Studie beleuchtet näher das Thema Betrug und Betrugsprävention rund um Edelmetalle. Im Interview informiert Ingo Wolf, Experte des Osmium-Instituts, über die Detailergebnisse.
Herr Wolf, das Osmium-Institut führt eine Studie zum Betrug mit Edelmetallen durch. Warum haben Sie diese Studie begonnen?
Osmium ist ein unfälschbares Edelmetall. Damit sind für Fälschungsbetrug die Türen geschlossen. Wir möchten diesen Unterschied herausstellen, denn immer noch gelten Silber, Gold und Platin als relativ betrugssicher. Doch das sind sie nicht. Vor allem private Anleger müssen besser geschützt werden, und der beste Schutz ist die Information. Die Recherche zeigt sich als anspruchsvoll, jedoch ist sie nötig, denn wir sind in einem Fass ohne Boden gelandet und möchten so flächendeckend, nachvollziehbar und neutral wie möglich erklären. Es geht hier nicht darum, dass Osmium abgehoben werden soll, aber die Faktenlage zeigt, dass es sich abhebt und die Sicherheit bei Edelmetallsachanlagen deutlich erhöht. Diesem Umstand wird mit der Studie Rechnung getragen.
Warum spielt Osmium im illegalen Handel, insbesondere im Waffen- und Drogenhandel, keine Rolle?
Osmium unterscheidet sich deutlich von anderen Edelmetallen durch seine kristalline Struktur, die eine eindeutige Identifizierung ermöglicht. Diese Struktur wird in einer internationalen Datenbank registriert, wodurch jede Transaktion nachvollziehbar bleibt. Kriminelle könnten das Metall nicht wie Gold oder Silber anonym weiterverkaufen, da es keine Möglichkeit gibt, Osmium unbemerkt umzuschmelzen oder zu verändern. Diese Rückverfolgbarkeit und Transparenz macht Osmium für den illegalen Handel unattraktiv, während Gold und Silber aufgrund ihrer leichten Handhabung und der Möglichkeit, Spuren zu verwischen, weiterhin bevorzugt werden.
Wie kann Osmium im Vergleich zu anderen Edelmetallen zur Verhinderung von Geldwäsche beitragen?
Im Gegensatz zu Gold oder Silber, die häufig zur Geldwäsche verwendet werden, wird Osmium in einer globalen Datenbank erfasst, in der jede Bewegung und jeder Besitzerwechsel festgehalten wird. Diese Transparenz verhindert, dass Osmium genutzt wird, um illegale Gelder zu verschleiern. Kriminelle haben keine Möglichkeit, die Herkunft des Metalls zu verbergen, da jede Transaktion sofort nachvollzogen werden kann. Diese lückenlose Überwachung macht Osmium für Geldwäsche unbrauchbar und hebt es von anderen Edelmetallen ab, die durch Aufschmelzen oder Umformen leicht manipuliert werden können.
Wie unterscheiden sich die Risiken bei der Verwendung von Gold und Silber im illegalen Handel im Vergleich zu Osmium?
Gold und Silber werden oft bevorzugt, weil sie anonym gehandelt und leicht umgeformt werden können. Diese Metalle können problemlos geschmolzen und in neuen Formen wieder verkauft werden, was ihre Herkunft verschleiert. Silber ist zwar aufgrund seines geringeren Wertes weniger attraktiv, aber Gold ist wegen seiner hohen Wertdichte das bevorzugte Zahlungsmittel im illegalen Handel. Osmium hingegen ist durch seine eindeutige Oberflächenstruktur und die internationale Registrierung nicht auf die gleiche Weise manipulierbar. Jede Veränderung oder Transaktion mit Osmium würde sofort in der Datenbank registriert und auffallen.
Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um die Transparenz von Osmium zu gewährleisten?
Um maximale Transparenz und Sicherheit zu gewährleisten, wird jedes Stück Osmium in einer weltweiten Datenbank registriert. Diese Datenbank dokumentiert den ursprünglichen Erwerb und jede nachfolgende Transaktion des Metalls. Diese Verpflichtung zur Registrierung verhindert jegliche Möglichkeit, Osmium illegal zu handeln oder zu verschleiern. Selbst kleinste Fragmente von wenigen Millimetern Größe werden erfasst, sodass das Metall stets rückverfolgbar bleibt. Diese Maßnahmen garantieren nicht nur Sicherheit für die Anleger, sondern schützen Osmium auch vor Missbrauch.
Welche Rolle spielt Osmium im Vergleich zu anderen Edelmetallen im Schmuckmarkt?
Osmium hat sich im Schmuckmarkt aufgrund seiner außergewöhnlichen optischen Eigenschaften und seiner Seltenheit einen Namen gemacht. Die kristalline Struktur des Metalls reflektiert das Licht auf einzigartige Weise, was es besonders für luxuriöse Schmuckstücke attraktiv macht. Anders als bei Gold oder Silber gibt es keine Möglichkeit, Osmium zu fälschen, da jede Oberfläche individuell und unverwechselbar ist. Diese Seltenheit und Sicherheit machen Osmium zunehmend zu einem gefragten Material im Schmucksektor, insbesondere im gehobenen Segment.
Was macht Osmium aus wirtschaftlicher Sicht zu einer stabilen Anlage?
Osmium ist eines der seltensten Elemente der Erde, und seine Verfügbarkeit ist stark begrenzt. Da das Metall nahezu vollständig erschöpft ist und der Abbau von Osmium immer schwieriger wird, steigt sein Wert kontinuierlich an. Diese begrenzte Verfügbarkeit macht Osmium zu einer wertstabilen und langfristig sicheren Sachinvestition. Zusätzlich bietet die lückenlose Nachverfolgbarkeit über die internationale Datenbank den Anlegern eine Sicherheit, die bei anderen Edelmetallen oft fehlt. Osmium ist nicht nur gegen Fälschungen geschützt, sondern auch weniger volatil als Gold, da es nicht in großen Mengen auf den Märkten gehandelt wird.
Warum ist Osmium weniger volatil als andere Edelmetalle wie Gold und Silber?
Osmium wird im Vergleich zu Gold und Silber in wesentlich kleineren Mengen gehandelt, was zu einer stabileren Preisentwicklung führt, die durch das Osmium-World-Council und seinen Präsidenten berechnet wird. Die Verfügbarkeit von Osmium ist durch die erschöpften natürlichen Ressourcen stark eingeschränkt, was die Schwankungen am Markt reduziert. Darüber hinaus gibt es keinen „Papier-Osmium“-Handel, der die Preise künstlich beeinflussen könnte, wie es bei Gold und Silber der Fall ist. Diese Kombination aus Knappheit und Transparenz sorgt dafür, dass Osmium eine verlässliche und weniger volatile Sachanlageform darstellt.
Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung des Osmium-Marktes?
Angesichts der erschöpften Vorräte und der einzigartigen Eigenschaften von Osmium wird erwartet, dass die Nachfrage weiter steigt. Die Seltenheit und die Unverwechselbarkeit des Metalls machen es nicht nur für Sachinvestoren attraktiv, sondern auch für Branchen wie den Schmucksektor und Hightech-Anwendungen der Uhrenindustrie. Zudem wird die fortlaufende Dokumentation jeder Transaktion in der internationalen Datenbank dazu beitragen, das Vertrauen in Osmium zu stärken und es als besonders sichere und ethische Sachinvestition zu etablieren.
Beitrag verfasst von Yves Fidel.
Titelbild: © Osmium-Institute – Das Edelmetall, das Betrüger fernhält – Osmium.
2. Abbildung: © Osmium-Institute – Ingo Wolf, Wissenschaftlicher Direktor
3. Abbildung: © Osmium Institute – Osmium Disk
Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.