Polizei-Drohnen finden Schießerei
Mithilfe von Mikrofonnetzen kann der Ort einer Schießerei in städtischen Gebieten identifiziert und schnell eine autonome Drohne dorthin entsandt werden, um die Lage zu untersuchen, während die Polizeibesatzungen unterwegs sind.
In über 120 Städten in den USA, der Karibik und Südafrika haben die Strafverfolgungsbehörden in bestimmten, als „heiß“ bezeichneten Stadtvierteln Mikrofonnetze aufgestellt. Ihre Aufgabe: Schüsse identifizieren und lokalisieren, damit die Polizeibesatzungen so schnell wie möglich in das Gebiet entsandt werden können. Technologisch ist das Verfahren recht einfach: Es geht darum, die Quelle der Schüsse zu triangulieren, indem die Unterschiede in Millisekunden zwischen den Aufnahmen der einzelnen Mikrofone berechnet werden.
Mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) und Operatoren kann dann sichergestellt werden, dass es sich tatsächlich um einen Schuss und nicht um einen Knallkörper oder ein anderes ähnliches Geräusch handelt. Das Verfahren, das von der Firma ShotSpotter entwickelt wurde, hat eine Einschränkung, die nur schwer zu beseitigen ist: die Zeit, bis die Polizei am Ort der Schießerei eintrifft. Um die Zeit bis zum Eintreffen der Polizei zu überbrücken, kombinierte ShotSpotter also eine autonome Drohne mit seinem Detektionssystem.
Eine Drohne zur Untersuchung des Schauplatzes einer Schießerei
Die vom israelischen Hersteller Airobotics entworfene Drohne hebt ab, sobald der Schuss georeferenziert wird. Sie positioniert sich am Ort der Schießerei und filmt die Szene mit ihrer Bordkamera. Dieses Verfahren ermöglicht es der Besatzung, sich ein besseres Bild von der Situation zu machen und sich besser darauf vorzubereiten, wenn sie am Ort des Geschehens eintrifft.
Die Drohne ist völlig autonom und wird ständig auf ihrer Startbasis, die ein großer Metallkasten ist, aufgeladen. Nach der Rückkehr von einem Einsatz kommt ein Roboterarm und tauscht die leere Batterie gegen eine volle aus. Zunächst wird diese Kombination aus Mikrofonnetz und autonomen Drohnen in Israel getestet. Das Unternehmen ShotSpotter hofft, dass das System die Festnahme von Amokläufern erleichtern wird. In ihrer Pressemitteilung weist sie darauf hin, dass von 5.200 Schießereien, die zwischen 2017 und 2020 in Israel stattfanden, nur 575 tatsächlich strafrechtlich verfolgt wurden, da die Täter nie gefunden wurden.
Urhebender Autor: Louis Neveu
Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.