Phagozytose – Was ist das? Eine Definition

Die Phagozytose ist ein Mechanismus, der es den Zellen ermöglicht, Partikel und Mikroorganismen in sich aufzunehmen und zu verdauen. Die Phagozytose spielt eine Rolle bei der Verteidigung des Körpers gegen bakterielle und parasitäre Infektionen; sie wird dann von spezialisierten Zellen durchgeführt: den Phagozyten, wie Makrophagen oder neutrophilen Granulozyten.

Auch einzellige Organismen (Protisten) nehmen durch Phagozytose fremde Partikel wie Bakterien, Zelltrümmer und Staub auf.

Die Schritte einer Phagozytose in einer Immunzelle

Die Phagozytose wurde 1883 von dem russischen Wissenschaftler Élie Metchnikoff entdeckt, der 1908 den Nobelpreis für Medizin oder Physiologie erhielt. Auf der Ebene des Immunsystems vollzieht sich die Phagozytose in mehreren Schritten:

• Die Partikel haften mithilfe von unspezifischen Rezeptoren oder Rezeptoren für Opsonine an der Zellmembran. Opsonine sind Proteine (Antikörper oder Komplementmoleküle), die dabei helfen, dass Phagozyten sich an Mikroorganismen hängen, um sie bekämpfen zu können. Bei der Opsonisierung binden sich Opsonine auf der einen Seite an das Fremdpartikel und auf der anderen Seite an einen Membranrezeptor, der auf einem Phagozyten vorhanden ist, was die Phagozytose fördert.
• Die Zelle entwickelt Pseudopodien um das Partikel, um es in einem Vesikel, dem sogenannten Phagosom, in sich aufzunehmen. Dieser Schritt wird als Endozytose bezeichnet.
• Lysosomen, d. h. Vesikel, die Enzyme enthalten, verschmelzen mit dem Phagosom und bilden so ein Phagolysosom.
• Die Enzyme in den Lysosomen verdauen das Partikel. Ein weiterer Prozess fördert die Vernichtung der aufgenommenen Bakterien: die Bildung freier Radikale durch ein Enzym in der Membran des Phagosoms.
• Die Produkte der Verdauung des Partikels werden ausgeschieden.

Urhebender Autor: Redaktion Futura