Neueste Trends in Sachen Haushalt: Die Digitalisierung lässt grüßen
Die Digitalisierung ist im Haushalt längst angekommen. Nein, es geht nicht unbedingt um TV-Geräte oder Lautsprecher, denn diese sind heute schlichtweg mit eingebunden und nicht federführend. Andere praktische Digitalhelfer bereiten im Haushalt wesentlich mehr Freude und helfen im Alltag. Aber welche Trends lassen sich rund um die smarte Technik erkennen?
Staubsaugerroboter werden immer besser
Es sind wohl die digitalen Trends, von denen die meisten zuerst behaupten, so etwas niemals zu benötigen, und sie dann niemals mehr missen zu wollen. Staubsaugerroboter werden von Generation zu Generation ausgefeilter und arbeiten längst nicht mehr nach dem Chaosprinzip:
- Kartierung – moderne Roboter legen eine Karte an, die vom Besitzer schließlich gekennzeichnet werden kann. So ist es möglich, den Roboter gezielt in die Küche zu schicken oder einzelne Bereiche als Tabu zu kennzeichnen.
- Zwei-in-Eins – Saugroboter gibt es mit integrierter Wischfunktion. Diese Geräte übernehmen zwei ungeliebte Arbeiten in einem Vorgang. Allerdings haben sie immer noch den Nachteil, den alle Saug-Wisch-Kombinationen haben. Die Sauberkeit ist nicht top.
- Absprachen – wer sowohl einen Saug- als auch einen Wischroboter hat, der hat Geräte, die miteinander sprechen. Der Saugroboter legt los, kurz darauf fährt der Wischroboter los – und zwar eben dort, wo der Sauger schon fertig ist.
- Erkennung – die meisten Geräte können es erkennen, wenn niemand mehr daheim ist. Das gelingt aber nur, wenn die App auf dem Smartphone installiert ist und die Funktion eingeschaltet wurde. Nun aktiviert sich der Roboter, sobald der Besitzer den Umkreis des Hauses verlässt und fährt zurück auf die Station, wenn der Besitzer zurückkommt.
Allerdings sind auch die besten Saug- und Wischroboter mit dem Alltag weiterhin ein wenig überfordert, wenn der Besitzer nicht mithilft. Entweder werden Bereiche auf der Karte tabuisiert oder Bereiche mit Magnetband gesperrt, oder aber, der Besitzer muss vorher ein wenig aufräumen. Mit Kinder- und Haustierspielzeug kommen die wenigsten Roboter klar, oft verheddert es sich in den Rollen. Ebenso sind ausgeschüttete Lebensmittel oder tierische Hinterlassenschaften problematisch: Das Gerät muss im Nachhinein aufwendig geputzt werden.
Smart-Home-Technologie: Die neuesten Trends
Kurzum: Ist genügend Kleingeld vorhanden, ist heute schon vieles möglich. Etliche Trends übersteigen allerdings den gewöhnlichen finanziellen Rahmen, denn wer hat schon das Geld übrig, um von der personenerkennenden Schließanlage bis zur letzten Steckdose alles umzurüsten? Dennoch sollten einige Trends vorgestellt werden:
- Voll vernetzt – ein voll vernetztes Haus ist das Smart Home schlechthin. Die Tür erkennt schon, wer eintritt und schaltet entsprechend das Profil frei. Auf ein Eigenheim umgemünzt hieße das, dass den Eltern beim Eintreten alles zur Verfügung steht, bis auf die Schublade, die der Partner geheim halten möchte. Die Kinder hingegen haben nach der Schule keine Chance, die Konsole oder den Fernseher hochzufahren – oder das Internet an ihrem Gerät zu nutzen. Auch Putzkräften kann so der Zugang versperrt werden. Mit Kameras, Drohnen, die heute auch im Haus fliegen und während der Abwesenheit nach dem Rechten sehen, Alarmanlagen und Tageszeitprofilen lässt sich quasi alles einstellen. Und: Wird das Haus verlassen, schalten sich garantiert Herd und Ofen aus.
- Plug&Play – die Einfachheit ist auch beim Smart Home eingetroffen. Immer mehr Elemente lassen sich via Plug&Play integrieren. Die Voraussetzung ist, dass der zum Hub passende Standard gewählt wird. Zudem soll ein neuer Funkstandard für Smart Homes entstehen.
- KI im Gerät – bislang lag die KI in der Cloud. Das Problem ist, dann nichts mehr erreichbar ist, wenn die WLAN-Verbindung abbricht. Mittlerweile ziehen die KI-Chips direkt in die Geräte ein, alternativ werden Basisfunktionen an der Basisstation angeboten. So funktioniert wenigstens das An- und Ausschalten bei einem Ausfall.
- Smarte Displays – mit dem Echo Show ist das ohnehin schon möglich, doch liegt ein weiterer Schwerpunkt darauf, die Smart Home-Geräte sichtbar zu machen. Mit Display ausgestattet können sie an der Wand montiert werden und den Benutzern gleich nebenbei die Möglichkeit zu Videochats geben.
- Lernfunktion – smarte Häuser oder Wohnungen werden künftig von ihrem Bewohner lernen. Jemand steht um eine Uhrzeit auf, macht sich immer einen Kaffee und öffnet dann die Terrassentür? Künftig könnte das Haus selbstständig einige Faktoren übernehmen. Dies gilt auch für das Badezimmer, denn eine mitdenkende Nasszelle regelt die Temperatur oder das Licht perfekt.
- Küche – in ihr ist eigentlich noch der größte Sprung nach vorne möglich. Einige Kühlschränke können zwar vor dem Ablauf eines Lebensmittels warnen, doch nur, wenn diese Daten vorab eingegeben wurden. Wie wäre es mit einem eigenständig scannenden Kühlschrank, der beim Einräumen schon eine Inventur macht und haargenau weiß, wann und wer den letzten Schokoriegel herausgenommen hat? Mit selbst erstellender Einkaufsliste oder gar der Bestellung wären die Zeiten vorbei, in denen beim Kochen das wichtigste Utensil fehlt.
Weitere Entwicklungen
Es ist schon deutlich, dass smarte Technologien und die Digitalisierung nicht mehr einzelnen Bereichen zuzuordnen sind. Gehört die kluge Waschmaschine nun zum Haushalt oder doch zum Smartphone, wenn darauf doch die Informationen gesendet werden? Und was ist mit dem smarten Fitnessstudio? Ist es dort, wo das Tablet der das TV-Gerät steht oder ständig mit dabei, weil es auch auf der Smartwatch oder auf dem Smartphone läuft und beim Joggen mit dabei ist? Auch in den kommenden Jahren wird es die Basics geben, die die Wohnung oder das Haus digitalisieren. Viele dieser Elemente werden in Form von Apps oder Wearables jedoch mitgenommen und sind ständig mit dabei. Längst gibt es Probierversuche zu Kleidungsstücken, die die smarte Technologie inklusive Gesundheitsfeatures in den Fasern tragen.
Fazit – längst nicht mehr für Nerds
Smart Homes sind nicht rein mehr für Technikexperten oder Technikverliebte. So etliche Gerätschaften sind sogar in Haushalten, die so etwas niemals anschaffen würden. So wie die programmierbare oder auf einen äußeren Einfluss reagierende Kaffeemaschine. Die Vollvernetzung sämtlicher Bereiche ist allerdings auch weiterhin für die meisten Menschen nicht erschwinglich oder nur mit sehr großem Aufwand erhältlich. Doch die günstigen Alternativen mögen zwar nicht in den Wänden verschwinden, bieten aber denselben Nutzen.
Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.