Mikroplastik bis tief in unsere Lungen!

Mikroplastik ist überall in unserer Umwelt zu finden. In der Luft, die wir einatmen. Und sogar in unseren Lungen, wie Forscher heute berichten. Tief in unseren Lungen!

Mikroplastik, das sind Kunststoffpartikel, die nicht größer als fünf Millimeter sind, wurde überall auf der Erde gefunden. In den Meeren und sogar in der Luft, die wir atmen. Im Jahr 2019 behaupteten Forscher sogar, dass wir pro Woche etwa fünf Gramm Mikroplastik zu uns nehmen. Das entspricht der Menge einer Kreditkarte. Erst kürzlich berichteten Wissenschaftler, dass sie zum ersten Mal Mikroplastik in unserem Blut nachgewiesen haben. Nun berichten Forscher der Universität Hull (Großbritannien), dass sie Mikroplastik bis in Regionen unserer Lunge gefunden haben, in denen man es eigentlich nicht erwartet hätte.

Die Arbeit wurde mit gesundem Lungengewebe durchgeführt, das lebenden Patienten bei chirurgischen Eingriffen im Rahmen ihrer Pflege entnommen wurde. Sie wurden dann gefiltert und mithilfe der Fourier-Transformations-Infrarot-Mikrospektroskopie (FTIR für Fourier Transformed InfraRed spectroscopy) analysiert. Dasselbe gilt für Kontrollproben, mit denen die Problematik der Kontamination der Testumgebung im Auge behalten wurde.

Teile von Verpackungen, Kleidung und Reifen

Die Forscher haben zwölf verschiedene Arten von Mikroplastik identifiziert. Polyethylen wie in Plastikverpackungen oder PET, das wir in Flaschen finden, Nylon wie in unserer Kleidung oder Harze wie in Lacken oder dem Gummi unserer Autoreifen. Dies in deutlich höheren Konzentrationen bei Männern als bei Frauen.

Die vielleicht wichtigste Entdeckung ist jedoch, dass die größte Anzahl an Mikroplastik im unteren Teil der Lunge gefunden wurde. Das Mikroplastik war zudem erstaunlich groß für einen Bereich, den die Forscher durch die engen Atemwege etwas geschützt sahen. Ein Ergebnis, das helfen wird, Laborexperimente, die die Auswirkungen von Mikroplastik auf unsere Gesundheit untersuchen sollen, realistischer durchzuführen.

Urhebender Autor: Nathalie Mayer