MHC – Was ist das? Eine Definition

Der Haupthistokompatibilitätskomplex, kurz MHC, ist eine Gruppe von Molekülen, die eine wichtige Rolle im Immunsystem des Körpers spielen. Diese Glykoproteine kommen in der Plasmamembran der Zellen vor und geben dem Immunsystem Informationen über den Zustand der jeweiligen Zelle. So erkennt das Immunsystem zum Beispiel, ob eine Zelle mit Viren infiziert ist und zerstört werden muss.

Es gibt einen erheblichen Polymorphismus bei den MHC-Genen, also einer sehr hohen Anzahl von Varianten dieses Gens. Deshalb ist es außer bei eineiigen Zwillingen fast unmöglich, dass zwei Menschen die gleichen MHC-Marker haben. MHC-Moleküle sind an dem Phänomen der Transplantatabstoßung beteiligt.

Die MHC-Moleküle vom Typ I und II präsentieren Antigene für T-Zellen. Der T-Zell-Rezeptor (TCR) interagiert sowohl mit dem präsentierten Peptid als auch mit Aminosäuren des MHC-Moleküls. Die Lymphozyten müssen zwischen körpereigenen Antigenen (körpereigen) und fremden Antigenen (nicht-körpereigen) unterscheiden und letztere eliminieren.

MHC-Moleküle vom Typ I, II und III

Es gibt verschiedene Arten von MHC-Molekülen:

• MHC-Typ-I-Moleküle, die auf allen Zellen mit Zellkern und den Blutplättchen vorkommen
• MHC-Typ-II-Moleküle, die auf bestimmten Zellen des Immunsystems vorkommen: Makrophagen, Monozyten, B-Lymphozyten, antigenpräsentierende Zellen usw.
• MHC-Typ-III-Moleküle sind verschiedene Moleküle, von denen einige Teil des Komplementsystems oder der Zytokine sind

Die MHC-Moleküle werden von Genen des HLA-Locus (Human Leucocyte Antigen) kodiert:

• HLA-A, HLA-B und HLA-C kodieren für die Typ-I-Moleküle
• HLA-DP, HLA-DQ und HLA-DR kodieren für Moleküle der Klasse II
• Gene der Klasse III befinden sich an Loci, die zwischen denen der Gene der Klasse I und der Klasse II liegen

Urhebender Autor: Redaktion Futura