
Känguru – Art-Beschreibung und Definition
- Macropus rufus (Rotes Riesenkänguru)
- Macropus giganteus (Östliches Graues Riesenkänguru)
- Macropus fuliginosus (Westliches graues Riesenkänguru)
- Macropus antelopinus (Antilopenkänguru)
Die anderen Arten werden in die folgenden 11 Gattungen unterteilt:
- Macropus (Wallaroo und Wallaby);
- Dendrolagus (Baumkänguru);
- Lagorchestes (Wallaby-Hase, Hasenkänguru);
- Lagostrophus (Gebändertes Hasenkänguru);
- Petrogale (Felskänguru);
- Wallabia (zweifarbiges Wallaby);
- Thylogale (Filander);
- Onychogalea (Nagelkänguru, Wallaby);
- Dorcopsis;
- Dorcopsulus;
- Setonix (Quokka. Kurzschwanzkänguru).
Äußere Merkmale des Kängurus
Das Känguru hat ein Fell, das in der Farbe von hellbraun bis rötlich-braun variiert. Der ventrale Teil ist im Allgemeinen heller und nimmt Schattierungen von Beige an. Die Größe variiert je nach Art, aber alle haben einen Kopf mit quadratischer Schnauze, drehbare Ohren, kleine Vorderbeine und massive, kräftige Hinterbeine mit langen, schmalen Füßen, die zum Springen ausgelegt sind. Der Schwanz dient entweder als Pendel, wenn das Tier in Bewegung ist, oder als Stütze, wenn es sich ausruht. Die meisten Arten leben auf dem Boden, mit Ausnahme der Dendrolagas, die baumbewohnend sind. Das Weibchen trägt einen Bauchbeutel, Marsupium genannt, in dem sich die Jungen entwickeln.
Lebensraum der Kängurus
Die verschiedenen Arten besetzen sehr unterschiedliche ökologische Nischen und Lebensräume. Echte Kängurus sind hauptsächlich im australischen Outback zu finden, was Gebieten mit trockener oder halbtrockener Grassavanne mit wenigen Bäumen entspricht, wo sie mit brütenden Herden konkurrieren. Wallabys leben im Allgemeinen in felsigen und steilen Gebieten, während andere Arten wie die baumbewohnenden Dendrolabies in den Bäumen der Bergregenwälder in Queensland in Australien, Tasmanien, Westneuguinea und Papua-Neuguinea leben.
Kängurus und Wallabys in Tasmanien
Ansonsten leben auf Tasmanien Wallabys. Diese sind mit den echten Kängurus eng verwandt, aber deutlich kleiner. Vereinfacht: Wallabys werden Beuteltiere genannt, die zwar aussehen wie ein Känguru, aber kleiner als 80 cm sind oder leichter als 25 kg.
Ein weiterer Unterschied zur Größe ist, dass die Mini-Kängurus verhältnismäßig längere Vorderbeine und kürzere Hinterbeine haben als die großen Kängurus. Ihr bevorzugter Lebensraum in Tasmanien ist der (Eukalyptus)Wald.
Bennett-Wallaby
Wie alle Känguru-Arten ernährt sich das Bannett-Wallaby nur von Gräsern und Kräutern. Es lebt einzelgängerisch oder in losen Gruppen und ist dämmerungsaktiv. Die Kinder leben wie bei den großen Verwandten im Beutel und überhaupt gibt es kaum Unterschiede, außer dass sich das Bannett-Wallaby an seinen Lebensraum – den Tasmanischen Wald – angepasst hat.
Eine besondere Attraktion sind Albino Wallabys. Diese haben sich in Tasmanien im Adventure Bay von Bruny Island ausgebreitet. Ihr Gendefekt macht die schneeweißen Tiere mit den roten Augen eigentlich zu einer leichten Beute. Doch in Bruny Island gibt es weder Dingos noch Füchse, welche den schlecht getarnten Albinos gefährlich werden könnten.
Baumkängurus in Neuguinea
Es gibt 17 Baumkänguru-Arten (Dendrolagas), wobei 2018 das als ausgestorben gegoltene Wondiwoi-Baumkänguru wiederentdeckt wurde.
Baumkängurus unterscheiden sich im Gegensatz zu Wallabys sehr deutlich von den echten Kängurus, da sie eben auf Bäumen leben. Es gibt sie überwiegend in Neuguinea. Die riesige Insel, die zum australischen Kontinent gehört, ist unterteilt in das zu Indonesien gehörende Westneuguinea und den unabhängigen Staat Papua-Neuguinea. Baumkängurus kommen aber auch in Queensland in Australien vor.
Baumkängurus haben etwa eine Kopf-Rumpflänge von 50 bis 80 cm und einen 50 mit 90 cm langen Schwanz. Nur Dendrolagas können sich auf dem Boden fortbewegen, indem sie ihre Hinterbeine abwechselnd vorschieben. Sie sind zudem in der Lage, ganze 9 Meter von Baum zu Baum zu springen und sich aus großer Höhe (berichtet wird von 18 Metern) verletzungsfrei auf den Boden fallen zu lassen.
Die Wiederentdeckung des Wondiwoi-Baumkängurus auf Neuguinea
2018 wurde im indonesischen Teil Westpapua das Wondiwoi-Baumkänguru wiederentdeckt. Es wurde 1928 zum ersten Mal gesichtet. Der damalige Biologe erschoss es und schickte das Fell dieser unbekannten Känguru-Art ins Natural History Museum nach London. Seit dem hörte und sah man von diesem Tier nichts mehr. Der Grund: Das Verbreitungsgebiet ist sehr klein und für den Menschen sehr unzugänglich. Forscher schätzen es auf 65 x 130 km². Aufgrund der Ausbreitung von Kratz- und Kotspuren muss es allerdings erstaunlich viele von ihnen geben.
Lebensweise
Kängurus helfen Tieren und Pflanzen
Die verschiedenen Arten tragen zur Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts und zur Verbreitung von Pflanzen bei, deren Samen sie mit dem Kot abgeben. Echte Kängurus fressen Gras, das sie im Busch finden, während Dendrolagos auch Früchte, Blumen, Knospen, Moos und Rinde fressen.
Sie kommen viele Tage ohne Wasser aus. Echte Kängurus graben den Boden nach Wasser um, manchmal bis zu einem Meter tief, was anderen Tierarten das Überleben ermöglicht.
Das Baby-Känguru
Das weibliche Känguru bringt normalerweise nur ein Junges zur Welt. Je nach Art dauert die Trächtigkeit zwischen 29 und 38 Tagen. Bei der Geburt hebt oder gleitet der Embryo bis zum Marsupium der Mutter und klammert sich an eine Brustwarze. Es entwickelt sich unter dem Schutz des Bauchbeutels zwischen 235 und 250 Tagen, bevor es mit der Entwöhnung beginnt und unabhängig wird. Im neunten Monat verlässt es den Beutel endgültig, wird aber bis zum Alter von einem Jahr weiterhin von der Mutter gesäugt. Die Jungtiere erlangen die Geschlechtsreife zwischen 18 und 24 Monaten, je nachdem, ob es sich um ein Weibchen oder ein Männchen handelt.
Des Kängurus größter Feind ist der Mensch
Die Bedrohungen für verschiedene Arten sind unterschiedlich. Die Zahl der auf dem australischen Kontinent lebenden echten Kängurus wird auf 50 Millionen Individuen aller Arten zusammen geschätzt, von denen jedes Jahr drei bis vier Millionen für kommerzielle Zwecke getötet werden. Diese Tötungen führen auch zu Kollateralschäden in Form von nicht entwöhnten Jungtieren. Die Zahl ist also viel höher. Die vier Hauptarten sind nicht gefährdet. Das Gleiche gilt für einige Populationen von Wallabys oder Dendrollabys, die ebenfalls Verluste durch die Jagd erleiden, aber mehrere Dendrollaby-Arten sind durch den Verlust ihres Lebensraums aufgrund von Abholzung und industriellen Aktivitäten in Papua-Neuguinea und West-Neuguinea ernsthaft bedroht.
Quellen:
https://www.spektrum.de/lexikon/biologie-kompakt/macropodidae/7208
https://www.geo.de/geolino/tierlexikon/19611-rtkl-beuteltier-kaenguru

Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.
