Krebs

Eierstockkrebs – was ist das? Eine Definition

Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) ist eine ernstzunehmende Krebserkrankung des weiblichen Genitaltrakts, die meist Frauen nach dem 45. Lebensjahr betrifft.

Eierstockkrebs: Diagnose und Behandlung

eierstockkrebs 300x300 - Eierstockkrebs - was ist das? Eine DefinitionIn 90 % der Fälle entwickelt sich Eierstockkrebs aus den Zellen, die den Eierstock bedecken: Es handelt sich um ein Adenokarzinom. Eierstockkrebs betrifft einen oder zwei Eierstöcke. Der Verdacht kann durch eine klinische Untersuchung (Vorhandensein einer Masse in der Nähe der Gebärmutter) oder eine Ultraschalluntersuchung geäußert werden. Zur Analyse des Gewebes kann eine chirurgische Entfernung durchgeführt werden. Im Blut wird nach Markern für Krebs gesucht.

Die Früherkennung von Eierstockkrebs ist schwierig, weil er lange Zeit symptomlos bleiben kann. Die Symptome können an andere gynäkologische Erkrankungen erinnern (unregelmäßige Periode, Blutungen, Verdauungsprobleme). Deshalb werden die meisten Krebsarten erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Wenn der Tumor groß wird, können Beckenschmerzen und eine Volumenzunahme des Bauches die Patientin alarmieren.

Die Behandlung von Eierstockkrebs umfasst eine Operation (zur Entfernung des Tumors), meist in Kombination mit Chemotherapie. Die Wahl der Behandlung hängt vom Fortschritt der Krebserkrankung ab.

Risiko und Risiko-Faktoren für Eierstockkrebs

Nach aktuellem Wissensstand ist der Haupt-Risikofaktor für die Erkrankung an Eierstockkrebs sowie Brustkrebs eine genetische Vorbelastung.
Das Risiko, dass eine Frau ohne genetische oder familiäre Vorbelastung an Eierstockkrebs erkrankt, liegt laut dem Online-Dienst “BRCA-Infotour” bei 1 bis 2 Prozent. “BRCA-Infotour” ist ein Informationsdienst der “Deutschen Stiftung Eierstockkrebs”.
Bei Mädchen und jungen Frauen wird Eierstockkrebs nur in Ausnahmefällen diagnostiziert. Es kann vorkommen, ist aber überaus selten. Stattdessen steigt im fortgeschrittenen Alter die Wahrscheinlichkeit, ein Karzinom in den Eierstöcken zu entwickeln. Betroffen sind Frauen über 45 Jahren, wobei das mittlere Alter 62 Jahre beträgt.

Die “Deutsche Krebsgesellschaft” nennt zusätzlich zum Alter Umwelt- und Ernährungsfaktoren. Weiterhin spiele wahrscheinlich Unfruchtbarkeit und Kinderlosigkeit eine Rolle. Das heißt: Kinderlose Frauen haben ein höheres Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, während Schwangerschaften das Risiko senken. Auch die Einnahme der “Pille” soll das Risiko vermindern.

Das größte Risiko für Eierstockkrebs ist eine genetische Vorbelastung

Bekannt ist, dass eine genetische Vorbelastung das persönliche Risiko für Eierstockkrebs deutlich erhöht. Das “familiäre Brust- und Eierstockkrebs-Syndrom” bezeichnet eine Mutation verschiedener Gene. Am bekanntesten (das heißt, am besten erforscht) sind die Gene BRCA1 und BRCA2, welche auch “Brustkrebsgene” genannt werden. Eine Wahrscheinlichkeit, diese Gen-Mutation zu besitzen, besteht, wenn in der nahen Verwandtschaft (mütterlicherseits oder väterlicherseits) bereits Fälle von Brustkrebs oder Eierstockkrebs aufgetreten sind. Insbesondere dann, wenn der Krebs bereits in jungen Lebensjahren diagnostiziert wurde.

  • Das “Medizinisch Genetische Zentrum” (MGZ) beziffert das Risiko für Trägerinnen der Gen-Mutation folgend:
  • Mit nachgewiesener BRCA1-Gen-Mutation liegt das Risiko für Eierstockkrebs bei 24 bis 40 Prozent (für Brustkrebs bei 50 bis 80 Prozent).
  • Bei nachgewiesener BRCA2-Gen-Mutation liegt das Risiko für Eierstockkrebs bei 11 bis 18 % (für Brustkrebs 40 bis 70 Prozent).

Eierstockkrebs: Überlebensraten und Stadien des Fortschreitens

Die 5-Jahres-Überlebensrate für diesen Krebs beträgt 37 %. Es gibt verschiedene Stadien von Eierstockkrebs:

  • Stadium 1: Der Krebs ist auf die Eierstöcke begrenzt;
  • Stadium 2: Der Krebs hat sich auf die Beckenorgane (Gebärmutter, Eileiter, Blase) ausgebreitet;
  • Stadium 3: Krebs, der das Bauchfell oder die Beckenlymphknoten befällt (regionale Metastasen);
  • Stadium 4: Krebs mit Beteiligung von entfernten Organen (Rippenfell, Leber)

Heilungschancen und Therapie bei Eierstockkrebs

Laut “Primo Medico” einem Fachärzte-Netzwerk für Deutschland, Österreich und die Schweiz, hat sich die schlechte Heilungsrate von Eierstockkrebs trotz medizinischer Neuerungen nicht verbessern können. Der Hauptgrund ist die späte Diagnose. Bei rund 75 % aller Frauen, bei denen Eierstockkrebs festgestellt wird, sind zum Zeitpunkt der Diagnose bereits weitere Organe befallen.

Das Krebs-Stadium und der allgemeine Gesundheitszustand der Patientin sind entscheidend dafür, wie groß die Heilungschance ist. Im besten Fall, das heißt: wenn der Tumor so früh erkannt wurde, dass er nur auf die Eierstöcke begrenzt ist und die Patientin sonst gesund ist, liegt die Heilungschance bei 80 %. Nach einer erfolgreichen Operation, nach der die Patientin “makroskopisch tumorfrei” ist, liegt die Heilungschance bei 60 %.
Mit zunehmender Ausbreitung des Tumors auf weitere Organe sinkt die Heilungschance auf nur 10 % ab. Eine Heilung in den fortgeschritten Stadien 3 und 4 ist allerdings immer noch möglich.
Eierstockkrebs hat von allen gynäkologischen Krebsarten die schlechteste Prognose.

Therapie bei Eierstockkrebs

Eierstockkrebs wird im Regelfall mit Operation und anschließender Chemotherapie behandelt.
Gerade da Eierstockkrebs in den meisten Fällen bereits mehrere Organe befallen hat, sind bei der Behandlung meist mehrere, umfangreiche Operationen nötig. Die Operation stellt die erste Behandlungssäule dar. Erst durch die Operation lässt sich die Tumorausbreitung genau feststellen. Es wird weiterhin eine histologische Analyse erstellt (Tumorgewebe) und der Tumor operativ entfernt.

Selbst wenn der Tumor erfolgreich entfernt wurde, wird bei Eierstockkrebs auf Chemotherapie als zweite Behandlungssäule gesetzt. Diese zerstört nicht sichtbare Tumorzellen, welche für ein Wiederauftreten der Krankheit sorgen könnten. Nach den Erfahrungswerten der “Deutschen Stiftung Eierstockkrebs” beginnt die Chemotherapie gewöhnlich 4 bis 8 Wochen nach der OP. In der Erst-Therapie werden in der Regel alle 3 Wochen 6 Gaben verabreicht. Je nachdem, wie stark die Nebenwirkungen ausfallen, kann der Arzt die Medikamente umstellen oder reduzieren.

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