Definition Hirntumor – Was ist das?
Der Begriff „Hirntumor“ bezieht sich auf eine Vielzahl von Tumoren im Gehirn.
Verschiedene Hirntumore
Diese Tumore können an verschiedenen Stellen wachsen, einschließlich :
- am Kleinhirn;
- den Großhirnhemisphären;
- dem Hirnstamm.
Hirntumore sind Primärtumore, die im Gehirn entstehen. Sie werden von Hirnmetastasen, sekundären Tumoren, unterschieden, die mit einer Krebserkrankung zusammenhängen, die zunächst ein anderes Organ befällt.
Ursachen von Hirntumoren
Die Risikofaktoren für Hirntumor sind:
- Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien (Pestiziden…);
- Vererbung (bei Neurofibromen und Neurofibromen);
- HIV-Infektion (die das Immunsystem reduziert).
FRAGE: Ist das belegt? Das UKM Hirntumorzentrum schreibt:
“Für Hirntumoren lassen sich bisher noch keine eindeutigen Ursachen benennen. Weder eine familiäre Veranlagung noch die Lebensführung oder seelische Belastungen stehen mit der Entstehung von Hirntumoren in eindeutigem Zusammenhang. Somit sind auch präventive Maßnahmen zur Verhinderung eines Hirntumors nicht möglich.“
Punkt 1 und 2 habe ich nur anrecherchiert – falls es einen Zusammenhang gibt, dann kommt das wohl nur äußerst selten vor. Ich würde diesen Punkt auf jeden Fall umformulieren. (lf)
Tumorentwicklung: Grad I bis IV
Hirntumore können aus verschiedenen Zellen wachsen. Zum Beispiel entstehen Gliome aus Gliazellen (Zellen, die Neuronen ernähren) und Meningeome aus Zellen in den Hirnhäuten. Je nachdem, wie aggressiv sie sind, werden Hirntumore von Grad I bis IV eingeteilt, wobei Grad IV am aggressivsten ist.
Unterscheidung von gutartigen und bösartigen Hirntumoren
Bei Hirntumoren unterscheidet man zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren. Sie unterscheiden sich in der Wachstums-Geschwindigkeit, der Behandlungs-Möglichkeiten und der Heilungs-Prognose.
Die genaue Klassifikation kann laut der “Deutschen Krebsgesellschaft” nur anhand einer mikroskopischen Untersuchung des Tumorgewebes erfolgen. Das heißt: Um zu bestimmen, ob ein Hirntumor gutartig oder bösartig ist, muss eine Tumor-Gewebeprobe gewonnen werden. Dies geschieht entweder durch Öffnung der Schädeldecke (offene Biopsie) oder durch ein dünnes Bohrloch (stereotaktische Biopsie).
Die anschließende Diagnose des Neuropathologen entsteht nach Kriterien und Klassifikationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), sodass Patienten sicher sein können, dass nach international anerkannten Verfahren vorgegangen wird.
Die Klassifikation findet wie bereits erwähnt in Grad I bis Grad IV statt.
WHO-Klassifikationen von Hirntumoren und Tumoren des Nervenzentrums
Grad I: gutartiger Hirntumor: wächst langsam, sehr gute Heilungschance
Grad II: (noch) gutartiger Hirntumor: zeigt eine Neigung zur Rezidivbindung, könnte in bösartigen Tumor übergehen
Grad III: bösartiger Hirntumor: muss nach einer OP mit Strahlen- und/ oder Chemotherapie behandelt werden
Grad IV: (sehr) bösartiger Hirntumor: wächst schnell, muss nach einer OP mit Strahlen- und/ oder Chemotherapie behandelt werden, schlechte Prognose
Gutartige Hirntumore
Das Hauptmerkmal von gutartigen Hirntumoren ist ihr langsames Wachstum. Trotzdem schädigen sie das umlegende Gewebe durch den zunehmenden Druck, den sie ausüben. Das zentrale Nervensystem (ZNS) liegt gut geschützt im Schädel (bzw. im Rückenmark-Kanal). Die Schädeldecke ist eine sehr stabile Hülle. Ein sich ausbreitender Tumor – auch ein gutartiger – findet daher nur wenig Raum, um sich auszubreiten. So entsteht “Hirndruck”. Dieser Druck auf die Nervenstrukturen kann im Nervensystem auch zu Ausfallerscheinungen führen. Die Krankheitssymptome von gutartigen und bösartigen Hirntumoren können sich somit ähneln.
Gutartige Hirntumoren haben eine gute Prognose. In der Regel können Sie so behandelt werden, dass die Patienten im Anschluss an eine Operation/ Therapie vollständig geheilt sind.
Zu den überwiegend gutartigen Hirntumoren gehören
Meningeome: Sie entwickeln sich aus der sogenannten Hirnhaut bzw. den Meningen. Es kommt häufig vor, dass diese nicht direkt behandlungsbedürftig sind, sondern nur beobachtet werden müssen. Ansonsten werden sie durch Operation oder Strahlentherapie behandelt.
Neurinome: Die Tumore entstehen aus sogenannten Schwann’schen Zellen. Sie betreffen oft den Gehörnerv/ Gleichgewichtsnerv. Eine Behandlung erfolgt radiotherapeutisch oder operativ.
Hypophysenadenome: Diese Tumorart entsteht in einer räumlichen Nähe zum Sehnerv (im Bereich der Hypophyse). Sehstörungen sind darum ein häufiges Symptom. Durch eine Operation lassen sich diese Tumore laut dem UKM Hirntumorzentrum in den meisten Fällen endgültig beseitigen.
Bösartige Hirntumore
Das Hauptmerkmal von bösartigen Hirntumoren ist ihr schnelles Wachstum. Zusätzlich haben sie die Fähigkeit, in gesundes Gewebe einzudringen (infiltrierendes Wachstum).
Die Prognose für bösartige Hirntumoren ist laut der Deutschen Krebsgesellschaft generell schlecht. Trotzdem lassen sich auch bösartige Hirntumoren behandeln. Mit den aktuellen Therapien kann das Wachstum gestoppt werden oder sich sogar zurückbilden.
Der Krankheitsverlauf kann um viele Jahre verzögert werden und es können auch bösartige Tumoren geheilt werden.
Medulloblastome
Sehr bösartige Hirntumore sind Medullobastome. Sie kommen fast nur bei Kindern und Jugendlichen vor. Obwohl diese Tumor-Art sehr bösartig ist, sind laut dem UKM Hirntumorzentrum Münster die Therapiemöglichkeiten so weit entwickelt, dass jedes zweite Kind davon geheilt wird. Die Therapie besteht aus Operation in Kombination mit einer Chemo- und Strahlentherapie.
Diagnose und Behandlung von Hirntumoren
Ein Hirntumor äußert sich durch Kopfschmerzen aufgrund des erhöhten Drucks im Schädel, Krampfanfälle und funktionelle Probleme, die mit der Lage des Tumors zusammenhängen (z. B. Probleme mit dem Sehvermögen oder der Bewegungskoordination). Die Diagnose basiert auf medizinischer Bildgebung (CT-Scan, MRT) und der Analyse einer Probe des Tumors.
Die Behandlung hängt von der Schwere des Tumors, dem Alter und dem Gesundheitszustand des Patienten ab. Chirurgie, Strahlentherapie und Chemotherapie können eingesetzt werden.
Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.