
Cyanoacrylat als Sekundenkleber? Eine Definition
Cyanacrylat wurde 1942 durch einen Zufall von dem amerikanischen Chemiker Harry W. Coover entdeckt. Er arbeitete an der Entwicklung eines Kunststoffs, der Spinnenseide bei der Herstellung von Zielfernrohren der US-Armee ersetzen könnte. Obwohl die Operation fehlschlug, konnte der Forscher sehen, dass dieses neue Bauteil an allem klebte.
Er patentierte es sofort unter dem Namen Cyanacrylat. Im Jahr 1958 verstand die Firma Kodak (bei der H. Coover angestellt war) das Interesse an der Vermarktung des Produkts. So wurde der Universalkleber „Eastman 910“ geboren. In den 1960er Jahren verkaufte Kodak das Patent an die Firma Loctite, die daraufhin eine eigene Produktion entwickelte: zunächst unter dem Namen „SuperBond“, später „Super Glue“. Heute gibt es viele Marken von Cyanacrylat-Klebstoffen mit unterschiedlichen Viskositäten, die sich an die Beschaffenheit der zu verklebenden Materialien anpassen: Holz, Keramik, Metall, Kunststoff, Glas usw.
Methyl oder Ethyl: zwei gebräuchliche Formeln
Methylcyanacrylat ist neben Ethylcyanacrylat der am häufigsten verwendete Einkomponentenklebstoff. In seiner flüssigen Form hat Methylcyanacrylat ein Molekulargewicht von 111,1 g und Ethylcyanacrylat 125 g.
Diese Acrylate polymerisieren schnell in Gegenwart einer anionischen Base (Alkohol, Amin, Hydroxid, etc.), die als Initiator wirkt. Es kommt zu einer Kettenreaktion, bei der sich jeder Schritt mit dem nächsten vermischt und lange, starke Verbindungen bildet. Dies erklärt die starke Haftkraft und das schnelle Abbinden der Kleber. Es dauert jedoch ein paar Stunden, bis die Verbindung ihre maximale Stärke erreicht. Da Cyanacrylat wasserbeständig ist, muss ein organisches Lösungsmittel wie Aceton verwendet werden, um es nach der Polymerisation aufzuweichen. Daher die Vorsichtsmaßnahmen, die bei der Montage zu beachten sind.
Urhebender Autor: Michel Berkowicz

Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.

