Medizin

Blut beim Stuhlgang: Welche Ursachen hat es?

Das Vorhandensein von Blut im Stuhl ist in der Regel beängstigend. Obwohl die Ursache in der Regel gutartig ist, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, da eine Selbstdiagnose sehr riskant ist. In der Tat kann es sich um eine Krankheit handeln, die sofort behandelt werden muss. Die gefundene Blutmenge sagt dabei nichts über den Schweregrad des Problems aus.

Es gibt mehrere Gründe, die Blut im Stuhl verursachen. In den meisten Fällen besteht kein Grund zur Besorgnis. Allerdings sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, um eine korrekte Diagnose zu erhalten.

Rot und schwarz

blut beim stuhlgang 300x169 - Blut beim Stuhlgang: Welche Ursachen hat es?Blut im Stuhl kann zwei Farben haben. Wenn das Blut rot ist, liegt der Ursprung der Blutung im unteren Teil des Verdauungstrakts, d. h. zwischen Jejunum und Anus. Wenn das Blut nicht mit dem Stuhl vermischt ist, spricht man von Rektorrhagie, wenn es mit dem Stuhl vermischt ist, von Hämatochezie.

Ist das Blut im Stuhl schwarz, ist es in der Regel von einem üblen Geruch begleitet. Er entsteht im oberen Teil des Verdauungstrakts, zwischen Speiseröhre und Zwölffingerdarm. Dies schwarze Blut wird Meläna genannt. Die Farbe ist auf die Oxidation von Hämoglobin (einem Protein im Blut) auf dem Weg durch den Dünn- und Dickdarm zurückzuführen.

Es gibt noch einen dritten Fall. Blut kann auch für das bloße Auge unsichtbar sein, einfach weil es in sehr geringen Mengen vorhanden ist. Dies wird als okkultes Blut bezeichnet. Dies wird häufig durch Darmkrebs verursacht. Um sie festzustellen, muss ein immunologischer Test durchgeführt werden, bei dem nach Globinen gesucht wird. Globine sind Proteine, die an der Speicherung oder dem Transport von Sauerstoff im Blut beteiligt sind. Dieser Test sollte jedoch erst ab dem 45. Lebensjahr durchgeführt werden, da nur einer von drei Darmkrebsfällen bei Patienten zwischen 18 und 50 Jahren auftritt. Leider nimmt die Häufigkeit dieser Krankheit bei Menschen unter 50 Jahren zu.

Gutartige Ursachen für Blut im Stuhl

Die häufigste Erklärung für Blut im Stuhl sind Hämorrhoiden. Dabei vergrößern sich die Venen im Anus und bluten beim Stuhlgang. Obwohl sie schmerzhaft sind, sind sie nicht gefährlich. Möglicherweise ist eine ärztliche Behandlung erforderlich, aber in jedem Fall müssen die Blutungen innerhalb von 48 Stunden aufhören. Es ist auch wichtig, trotz des Verdachts auf Hämorrhoiden einen Arzt aufzusuchen, da eine Selbstdiagnose von Hämorrhoiden die Entdeckung einer ernsteren Erkrankung verzögern kann.

Ein weiterer Grund zur Sorge ist Verstopfung. Dies führt manchmal zu einer Analfissur und etwas Blut, was aber in der Regel von selbst wieder verschwindet. Analfissuren können auch als Folge einer Entzündung der Enddarmschleimhaut oder bestimmter Sexualpraktiken auftreten. Um die Heilung zu fördern, kann der Arzt Schmerzmittel und eine heilende Creme verschreiben. In einigen Fällen bleibt der Riss bestehen. In diesen Fällen kann eine Konsultation mit einem Spezialisten, dem Proktologen, für die weitere Behandlung erforderlich sein. Als letzter Ausweg kann ein chirurgischer Eingriff vorgenommen werden.

Blut im Stuhl: ernstere Ursachen

blut im stuhl ursachen 300x200 - Blut beim Stuhlgang: Welche Ursachen hat es?Wenn harmlose Ursachen ausgeschlossen sind, kann eine ernstere Krankheit das Blut im Stuhl verursachen. Am bekanntesten ist der Darmkrebs, der bei Frauen nach Brustkrebs die zweithäufigste und bei Männern nach Lungen- und Prostatakrebs die dritthäufigste Krebsart ist. Zu den Risikofaktoren von Darmkrebs gehören Alter, Genetik, Fusobacterium nucleatum-Bakterien und Lebensstil. In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 62.000 Menschen an Darmkrebs, von denen in den folgenden Jahren etwa 26.000 sterben. Durch Vorsorgeuntersuchungen können 70% dieser Todesfälle vermieden werden. Auch eine gesunde Lebensweise hilft, das Risiko für Darmkrebs zu verringern. Zu den vermeidbaren Risikofaktoren zählen täglicher Alkoholkonsum, Rauchen, ein hoher Body-Mass-Index oder der häufige Verzehr von rotem Fleisch.

Weitere Risikofaktoren sind CED, kurz für “Chronisch entzündliche Darmerkrankungen”. Auch CED kann zu Blut im Stuhl führen. Es handelt sich im Wesentlichen um zwei Krankheiten: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. In Deutschland sind zwischen 420.000 und 470.000 Personen betroffen. Genaue Angaben sind schwierig zu machen, da die Zahl der Patienten stetig wächst. CED sind duch eine chronische Entzündung der Schleimhaut eines Teils des Verdauungstrakts gekennzeichnet, die mit einer Hyperaktivität des Immunsystems des Verdauungstrakts einhergeht. Sie bedürfen einer engen medizinischen Überwachung.

Eine weitere mögliche Ursache für Blutungen ist ein Magengeschwür. Dabei handelt es sich um eine tiefe Wunde in der inneren Auskleidung des Magens oder Zwölffingerdarms. Sie ist die Folge einer chronischen Entzündung dieser Schleimhaut, die in der Regel durch das Bakterium Helicobacter pylori verursacht wird. Normalerweise ist der Magen durch einen dicken Schleim vor der Magensäure geschützt. Doch dieses Bakterium stört das Gleichgewicht, indem es zur Entzündung der Magenschleimhaut führt und zugleich die Bildung der Magensäure verstärkt. Das bedeutet, dass die Säure mit der Schleimhaut in Kontakt kommen und ein Geschwür verursachen kann. Die Magenschleimhaut kann auch durch die regelmäßige Einnahme von nichtsteroidalen Entzündungshemmern wie Aspirin oder Ibuprofen geschädigt werden. Dies ist bei 15-30 % der chronischen Konsumenten der Fall. Auch das Rauchen trägt dazu bei, da mehr Magensäure produziert wird.

Diese Liste der Ursachen für Blut im Stuhl ist nicht vollständig. Weitere mögliche Ursachen sind Angiodysplasie, Krampfadern oder Risse in der Speiseröhre, Divertikelkrankheiten, Rektitis usw. Unabhängig von der Ursache der Blutung ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen.

Der Fall der schwangeren Frauen und Kinder

Auch wenn Blut im Stuhl während einer Schwangerschaft noch beängstigender erscheinen mag, ist die Ursache oft eine einfache Verstopfung oder ein Hämorrhoidalleiden. Kein Grund zur Panik. Sie kann auch als Reaktion auf eine Gastroenteritis auftreten. In jedem Fall ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass es sich um eine ernste Ursache handelt. Dennoch ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Urhebender Autor: Éléonore Solé

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