Ausgebrannte Mitarbeiter? Warum die psychische Gesundheit im Unternehmen nach wie vor unterschätzt wird
Ob im Büro, im Krankenhaus oder auch im Handel – Mitarbeiter stehen immer häufiger unter Druck und haben einen enormen Workload zu bewältigen. Auf Dauer kann das jedoch die psychische Gesundheit beeinträchtigen. Fällt ein Mitarbeiter jedoch mit Burnout aus, führt das zu hohen Kosten und meist auch zu Problemen im Teamgefüge. Dennoch legen viele Arbeitgeber nach wie vor nicht genügend Wert auf die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter.
Psychische Gesundheitsmaßnahmen als Benefit anbieten
In den vergangenen 10 bis 20 Jahren ist die psychische Gesundheit von Arbeitnehmern stark in den Fokus gerückt und dennoch herrscht oft etwas Aufholbedarf. Gerade in KMUs werden teure Maßnahmen nur schleppend umgesetzt, da oft auch einfach das Budget fehlt. Laufen die Mitarbeiter jedoch auf Dauer am geistigen Limit, kann das zu langfristigen Krankenständen und dem Verlust von wertvollem Know-how führen.
Wichtig für Arbeitgeber: Es braucht nicht immer das Rundum-Sorglos-Paket für Mitarbeiter. Schon kleine Maßnahmen können dazu beitragen, Warnzeichen zu erkennen und die mentale Entspannung zu fördern.
Wird Schritt für Schritt eine Mental-Health-Strategie erarbeitet, kann auf Dauer ebenfalls eine Leistungssteigerung erzielt werden. Vor allem in kleineren Betrieben ist das oft die einzige Möglichkeit, um auf Dauer erfolgreich zu sein. Die erarbeiteten Angebote können dann übrigens auch gleich aktiv als Benefit beworben werden. Da immer mehr Arbeitgeber großen Wert auf solche Angebote legen, können KMUs sich auf diese Weise als attraktives Unternehmen darstellen.
Ideen für mehr Awareness im Betrieb
Inwiefern die mentale Gesundheit der Arbeitnehmer gefördert werden kann, hängt auch immer stark vom Berufsbild ab. Im Büro kann es schon ein großer Schritt sein, Gleitzeit oder Homeoffice zu etablieren. Beim Dienst in der Arztpraxis hingegen ist das natürlich nicht möglich, weswegen hier Alternativen gefunden werden müssen. In solchen Fällen bietet es sich beispielsweise an, auf Workshops oder digitale Lösungen für mehr Awareness zum Thema Mental Health zurückzugreifen. Wichtig ist dabei, dass das Angebot entweder möglichst anonym genutzt werden kann oder die Belegschaft kollektiv zur Teilnahme verpflichtet wird. Leider ist die Scham vieler Angestellten auch heute noch groß, psychische Überlastung zuzugeben. Muss vorab erst eine Bewilligung beim Vorgesetzten angefragt werden oder hängt die Teilnehmerliste für einen Workshop öffentlich einsehbar in der Kaffeeküche, wird das Angebot am Ende vermutlich nur sehr spärlich genutzt werden.
Warum Unternehmen die psychische Gesundheit in den Fokus rücken müssen
Die Auswirkungen einer psychischen Überlastung von einem oder mehreren Mitarbeitern werden auch heute noch gerne etwas unterschätzt. Anders als ein gebrochener Fuß beispielsweise ist die Erkrankung an sich nämlich nicht wirklich greifbar. Doch gerade bei Burnout und Co. gibt es oft bereits eindeutige Warnhinweise, die Unternehmen ernst nehmen müssen. Leiden Mitarbeiter unter psychischer Überlastung, fallen sie im Anschluss oft mehrere Monate aus. Das Gehalt müssen Unternehmen während des Krankenstands aber zumindest für sechs Wochen ausbezahlen. Da es natürlich auch einen Ersatz in der Abteilung braucht, muss der Mitarbeiter im Langzeitkrankenstand noch dazu durch eine zusätzliche Arbeitskraft ersetzt werden. Wesentlich schlimmer als der finanzielle Aspekt ist aber oft der Verlust des Know-hows. Wenn langjährige Mitarbeiter an einem Burnout erkranken und dadurch mehrere Wochen oder gar Monate ausfallen, geht oft auch wichtiges Wissen verloren. Zudem kehren nicht alle Personen nach der Genesung wieder in das alte Arbeitsleben zurück. Im Worst Case folgt auf den Krankenstand die Kündigung und das Wissen dieses Mitarbeiters geht unwiderruflich verloren.
Titelbild: ©kp yamu Jayanath auf Pixabay.com
Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.